Erstmalig erschienen im Goldmann Verlag, 2021. Erster Teil einer zweibändigen Reihe
440 Seiten
Taschenbuch/Klappenbroschur ISBN: 978-3-442-49216-9
E-Book ISBN: 978-3-641-25141-3
Klappentext
Hannover Mitte des 19. Jahrhunderts
Als Töchter des Lokomotivfabrikanten Georg Brinkhoff wachsen Sophie und ihre Schwestern in Reichtum auf. Aber anders als ihre Familie sieht Sophie die Nöte der Arbeiter. Als sie sich für soziale Gerechtigkeit engagiert, lernt sie den verheirateten Fabrikschmied Karl kennen. Es ist für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch hin- und hergerissen zwischen ihrer verbotenen Beziehung und dem Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie heiratet sie schließlich den Ingenieur Ernst Drave, für den sie nichts empfindet. Ihre Liebe zu Karl ist jedoch stärker denn je. Und so beginnen beide ein gefährliches Doppelleben …
Mehr zum Buch
Hintergrund
Mitte des 19. Jahrhunderts: Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem beschaulichen Dorf Linden der am stärksten industrialisierte Ort im Königreich Hannover. Verantwortlich dafür war vor allem ein einzelner Mann (das Vorbild für die Romanfigur Johann Brinkhoff, den Großvater der Protagonistin Sophie), der sich durch unternehmerisches Geschick vom mittellosen Handwerksgesellen zum Großindustriellen heraufgearbeitet und zahlreiche Unternehmen gegründet hat.
Linden wird jedoch nicht nur zum Motor der industriellen Entwicklung im Königreich, sondern durch den starken Zuzug von Fabrikarbeitern auch zum Nährboden für die Arbeiterbewegung, sozialistisches Gedankengut und die langsam entstehende Arbeiter-Frauenbewegung. Aus Angst vor diesem revolutionären Potenzial lehnen die monarchisch-konservativen Kreise von Hannover die Industrialisierung ab und unterstützen Gesetze, die den Zuzug und die Freiheit der Arbeiter einschränken. Erst als das Königreich 1866 von Preußen annektiert und wird, erlebt das Land eine kurze Welle ungehemmten wirtschaftlichen Wachstums. (In den 1870er Jahren wendet sich jedoch das Blatt erneut und eine allgemeine Absatzflaute führt viele Unternehmen in den Konkurs.)
Zum Roman: 1847 wird in Hannover der Bahnhof eingeweiht, und die Familie Brinkhoff feiert, dass die familieneigene Maschinenfabrik mit der Produktion von Lokomotiven auf Erfolgskurs ist. Bei den Feierlichkeiten begegnet die 17jährige Sophie Brinkhoff dem 21jährigen Arbeiter Karl. Der zwei Jahre zuvor vom Land in die Stadt Linden gezogene ehemalige Schmiedegeselle demonstriert vor dem Bahnhof für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Brinkhoffschen Werken, und Sophie gerät mit ihm zuerst in Streit, dann ins Gespräch. Die beiden verlieben sich auf den ersten Blick unsterblich ineinander und beginnen eine Affäre, obwohl Karl aus praktischen Gründen längst verheiratet ist, und auch Sophie im folgenden Jahr eine für ihre Familie vorteilhafte Ehe eingehen will …